jeudi 30 octobre 2008

Lulu (Wedekind)

Autor: Frank Wedekind
Originaltitel: Lulu
Erste Auflage: 1913
Übersetzung: -


Klappentext:

Die Dramen Erdgeist und Die Büchse der Pandora waren zu Wedekinds Lebzeiten von Theaterskandalen und Zensurmaßnahmen begleitet. Von Wedekind später unter dem Titel Lulu vereint, gilt die Doppeltragödie heute als sein Hauptwerk.


Meine Meinung:*****
Natürlich, ich liebe den Fin de Siècle, seine Kunst (Klimt), seine Literatur (die Manns), seine Musik (Mahler), alles, alles. Gewiss. Aber dieses Theaterstück ist nun wirklich ein Meisterwerk dieser Epoche.
So ziemlich alle Themen der Jahrhundertwende finden wir in Wedekinds Stück. Das Gefühl der unmittelbar annähernden Götterdämmerung (Ich fürchte jeden Tag, die Welt könnte untergehen meint Schwarz zu Lulu), der Jugendwahn, die Scheinheiligkeit der Gesellschaft, die Femme fatale, das Aussterben der wahren Gefühle.
DIE GESCHWITZ (allein). Ich will mich neben die Tür setzen. Ich will alles mit ansehen und nicht mit der Wimper zucken. (Sie setzt sich auf den Strohsessel neben die Tür.) – Die Menschen kennen sich nicht – sie wissen nicht, wie sie sind. Nur wer selber kein Mensch ist, der kennt sie. Jedes Wort, das sie sagen, ist unwahr, erlogen. Das wissen sie nicht, denn sie sind heute so und morgen so, je nachdem ob sie gegessen, getrunken und geliebt haben oder nicht. Nur der Körper bleibt auf ewige Zeit, was er ist, und nur die Kinder haben Vernunft. Die Grossen sind wie die Tiere; keines weiß, was es tut. Wenn sie am glücklichsten sind, dann jammern sie, dann stöhnen sie und im tiefsten Elend freuen sie sich jedes winzigen Happens. Es ist sonderbar, wie der Hunger den Menschen die Kraft zum Unglück nimmt. Wenn sie sich aber gesättigt haben, dann machen sie sich die Welt zur Folterkammer, dann werfen sie ihr Leben für die Befriedigung einer Laune weg. – Ob es wohl einmal Menschen gegeben hat, die durch Liebe glücklich geworden sind? Was ist denn ihr Glück anders, als dass sie sie besser schlafen und alles vergessen können? – Herr Gott, ich danke dir, dass du mich nicht gestraft hast wie diese. – Ich bin nicht Mensch; Mein Leib hat nichts Gemeines mit Menschenleibern. Habe ich eine Menschenseele? Zerquälte Menschen tragen ein kleines enges Herz in sich; ich aber weiß, dass es nicht mein Verdienst ist, wenn ich alles hingebe, alles opfre…

Mit diesem Zitat denke ich, sieht man ganz klar die Fin de Siècle Psychose, das zweifeln an der wahren Liebe, an seiner eigenen Seele, an der Menschheit. Der Mensch hat sich ad absurdum degeneriert, jetzt kommt das Ende.

Fazit: ein großartiges Theaterstück, das einem beim umblättern der letzten Seite sehr nachdenklich lässt.
Und ich hoffe, dass ich bald die Gelegenheit haben werde, die Oper Lulu, von Alban Berg komponiert, zu sehen/hören.
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Einen Kommentar dazu finden sie beispielsweise hier.

4 commentaires:

Aphonsine a dit…

Je vais sans doute paraître bien rustre, mais cette œuvre n'existe-t-elle pas en traduction ? Je n'en ai en tout cas pas l'impression ... Elle m'intéresserait beaucoup et ce n'est pas la première fois que j'en entends parler. Mais je doute être assez à l'aise en allemand pour suivre un texte un tant soit peu conséquent en allemand ... :£

la. a dit…

Évidemment, ce n'est pas l'allemand le plus facile (l'époque oblige, il n'y a qu'à voir le français de Proust)
J'ai trouvé une traduction par Pierre Jean Jouve chez l'Age d'Homme
(http://www.decitre.fr/livres/Lulu.aspx/9782825112168) Sinon peut-être en anglais?
Et le cas échéant, il y a eu si mes souvenirs sont bons, plusieurs adaptations cinématographiques. Et, bien sûr, l'opéra de Berg! ;o)

Ann a dit…

Was für Zitat, wie sehr es zu meiner Seele passt.
Danke!

la. a dit…

Oh Anna, werde aber bald wieder fröhlicher, ja?