Suhrkamp, 148 Seiten
Klappentext:
Er schmeisst die Lehre, rennt von zuhause fort und versteckt sich in einer Wohnlaube. Hier fühlt er sich frei, keine Sauberkeit, Ordnung, Pünktlichkeit, ohne Mutter, die das Briefgeheimnis bricht. Hier macht er Musik, nicht irgendeinen Händlesohn Bacholdy, sondern echte Musik, singt und spielt ein Lied auf Bluejeans. Schläft, malt und tanzt mit sich allein. Auf dem Nachbargrundstück lernt er Charlie kennen, die zwanzigjährige Kindergärtnerin.
Meine Meinung: ***
Das Buch liest sich sehr schnell, fast schon zu schnell für mich, aber ich weiss nicht so recht, ob auch viel davon übrigbleibt. Deshalb mal nur drei Sternchen.
Ich hatte ein einfaches remake Goethes Leiden des jungen Werthers erwartet (befürchtet?), doch das war nicht der Fall. Plenzdorf verarbeitet Goethes Material auf einer sehr originellen Weise, in einem sozusagen doppleten Bezug: erstens ist das Leben des jungen W. ist eine Variante dessen des jungen Werther, zweitens zitiert der junge W. immer wieder Old Werther, und mcht sich so den zweiten Bezug.
Wo es bei Goethe fast nur schriftilch zugeht, ist in Plenzdorfs Roman alles mündlich. Es fängt an mit W. Vater, der Charlie über seinen verstorbenen Sohn befragt, und geht weiter als W. diese Diskussion unterbricht um dem Leser - eigentlich dem Zuhörer - die Vorfälle zu erleutern. W. spricht mit uns, in dem unbefangenen Stil der 'Vorstadtjugend'. Zu letzt verwandeln sich auch die Briefe in Tonbandaufnahmen (mit Lesungen aus Goethes Werk).
Eine gewiss lesenswerte Bearbeitung Goethes Meisterwerk.
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